Die richtige Ernährung ist für viele Brustkrebspatientinnen ein wichtiges Thema im Laufe der Behandlung. Eine genaue Diät, die zu jedem passt, gibt es nicht.
Wichtig ist, dass gegessen wird worauf man Lust hat und was dem Körper gut tut. Viele Symptome, die während einer Brustkrebs Behandlung auftreten können, beeinflussen das Essverhalten und so ist ein bewusstes Essen, umso wichtiger.
Lesen Sie hier, wie Sie ihren Körper unterstützen und durch gesunde und richtige Ernährung auch ihr Wohlbefinden steigern können. Univ. Doz. Dr. Michael Medl, ihr Brustkrebsspezialist in Wien gibt Ernährungstipps, um Nebenwirkungen zu lindern.
Brustkrebs: Tipps bei Nebenwirkungen
Viele Patientinnen klagen in Phasen einer Chemotherapie zur Behandlung von Mammakarzinomen über Nebenwirkungen, die sich auf den Appetit und die Ernährung auswirken. Da eine ärztliche Behandlung für den Körper große Anstrengung bedeutet, ist eine erhöhte Energiezufuhr vor allem in diesen Phasen besonders wichtig. Mit den richtigen Inhaltsstoffen kann der Körper in der Regeneration unterstützt, und Energielosigkeit vorgebeugt werden. Die richtigen Tipps können bei Appetitlosigkeit, Übelkeit oder Verdauungsbeschwerden helfen und der Köper gestärkt werden.
Appetitlosigkeit:
Wenn der Appetit einmal ausbleibt, lohnt es sich das Essen mit positiven Emotionen zu verbinden, um Lust darauf zu schaffen. Essen Sie in Gesellschaft, und worauf Sie Lust haben. Grundsätzlich Appetit anregende Lebensmittel sind etwa Ananas-, Aronia- oder Johannisbeersaft, sowie Tees mit Ingwer, Salbei, Sanddorn oder Pfefferminze. Auch Rote Beete oder sauer eingelegtes Gemüse machen Lust auf Essen. Zwei bis vier Stunden vor einer Chemo- oder Radiotherapie sollte allerdings nichts mehr gegessen werden.
Brustkrebs: Übelkeit und Erbrechen
Vor allem im Sommer können kühle und nur leicht gewürzte Speisen dem ausbleibenden Appetit auf die Sprünge helfen. Wir empfehlen zum Beispiel selbstgemachtes Fruchteis, Pudding und andere kühle Leckereien. Achten Sie im Sommer besonders auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Mindestens 2,5 bis 3 Liter sollte ein erwachsener Mensch täglich zu sich nehmen.
Brustkrebs: Blähungen und Durchfall
Wenn Verdauungsstörungen auftreten, sollten Sie ihren Magen entlasten. Leicht verdauliche Lebensmittel wie Kartoffeln, Reis, Kürbis oder fettarmes Fleisch erleichtern dem Magendarmtrakt die Weiterverarbeitung der Lebensmittel. Bei Durchfall helfen Flüssigkeit bindende Lebensmittel wie etwa geriebener Apfel, Reis- oder Haferschleim sowie getrocknete Heidelbeeren. Um den Flüssigkeitsverlust bei Durchfall wieder auszugleichen, sollten mindestens 40 Milliliter Flüssigkeit pro Kilogramm Körpergewicht täglich zu sich genommen werden.
Brustkrebs: Schluckstörungen und entzündete Schleimhäute:
Wenn der Hals schmerzt und brennt, kann Essen oft eine Qual sein. Breiige Speisen wie Apfelmus, Suppe oder Haferschleim lassen sich leichter schlucken und stillen den Hunger. Um die entzündeten Schleimhäute zu beruhigen hilft es, den Mund mit einem großen Schluck Olivenöl auszuspülen. Ausspucken nicht vergessen! Regen Sie den Speichelfluss durch häufiges Trinken von stillem Wasser und entzündungshemmenden Tees wie Fenchel, Kamille oder Salbei an.
Zusammengefasst lässt sich sagen: Achten Sie auf sich – Hören Sie auf Ihren Körper und Geist. Schonkost bei Nebenwirkungen und energiereiche Nahrung in Behandlungsphasen stärkt nicht nur die Regenerationskraft des Körpers, auch Ihre Laune wird sich heben!
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