OPERATIVE BEHANDLUNG VON KREBS-
ERKRANKUNGEN DER FRAU
Ein vertrauensvolles Arzt-Patientinnen-Gespräch trägt wesentlich zum Therapieerfolg bei!Univ. doz. dr. michael medl
Diagnose Brustkrebs – ich begleite Sie aktiv auf Ihrem Weg von der Diagnose zur Therapie!
Viele Frauen fühlen sich mit der Diagnose Brustkrebs allein gelassen, sind verzweifelt und ratlos. Doch dank der medizinischen Fortschritte sind die Therapien von Brustkrebs heutzutage nicht nur wesentlich wirksamer, sondern auch weniger belastend für die Betroffenen, sodass die Chancen auf Heilung groß sind. Voraussetzung ist eine frühzeitige Entdeckung des Tumors. Brustkrebs ist zwar die häufigste Krebserkrankung bei Frauen, doch werden vier von fünf Frauen wieder gesund. Diese Krankheit ist also kein Todesurteil mehr, nur deren Bewältigung stellt eine erhebliche emotionale Belastung für die Frau dar.
→ Brustkrebs – Sie sind nicht alleine!
In Österreich erkranken jedes Jahr über 5.000 Frauen an Brustkrebs (2014 waren es 5.454, Statistik Austria), viele Fälle werden schon im Vor- oder Frühstadium diagnostiziert, Tendenz steigend. Die Selbstuntersuchung der Brust sowie die Mammografie sind wesentliche Voraussetzungen zur Früherkennung von Brustkrebs. Damit lassen sich gut- und bösartige Veränderungen an der Brust (Knoten) erkennen. Die Ultraschalluntersuchung der Brust und die MRT (Magnetresonanztomografie) erweitern im Zweifelsfall die diagnostischen Möglichkeiten, welche für die Betroffenen schmerzfrei sind.
→ Diagnose Brustkrebs – Was tun?
Eine Krebserkrankung beginnt, wenn sich eine entartete Zelle unkontrolliert vermehrt und so das gesunde Gewebe verdrängt. Beim Brustkrebs (Mammakarzinom) handelt es sich um eine bösartige Veränderung des Brustgewebes. Er hat viele Gesichter, abhängig vom Entstehungsort, seinem Charakter und dem Tumorstadium. Daraus ergeben sich individuell unterschiedliche Therapienotwendigkeiten. Während ein lokal begrenzter Krebs durch einen relativ kleinen operativen Eingriff vollständig entfernt werden kann, müssen größere Tumore ausgedehnter operiert werden.
→ Ovarialkarzinom
Das Ovarialkarzinom ist eine bösartige Erkrankung der Eierstöcke. Es ist die dritthäufigste Krebserkrankung des inneren Genitale der Frau, mit der schlechtesten Prognose. Eine erfolgversprechende Früherkennung wie beim Gebärmutterhalskarzinom oder bei Brustkrebs gibt es derzeit nicht.
Die operative Therapie kann bei Frühstadien mittels Laparaskopie erfolgen. Bei fortgeschrittenen Karzinomen ist eine mediane Laparatomie (Bauchschnitt) erforderlich. Das Ziel ist einerseits die histologische Sicherung der Diagnose, andererseits die möglichst radikale Entfernung von Tumorgewebe. Nur in Frühstadien (Ia) ist eine Operation mit Erhalt der Fruchtbarkeit möglich. In den höheren Stadien umfasst die Operation die Entfernung von Uterus, der Eileiter und Eierstöcke, des großen Netzes und der Lymphknoten. Unter Umständen ist auch die Entfernung anderer Organe zur möglichst radikalen Tumorresektion erforderlich.
In einem Großteil aller Fälle von Eierstockkrebs ist im Anschluss an die Operation eine Chemotherapie erforderlich.
→ Endometriumkarzinom
Das Endometriumkarzinom ist eine Krebserkrankung, die von der Gebärmutterschleimhaut ausgeht. Sie betrifft hauptsächlich Frauen nach der Menopause. Die Frühsymptome sind zumeist Blutungen.
Die operative Therapie umfasst zumindest die Entfernung der Gebärmutter, der Eileiter und der Eierstöcke. Abhängig von Stadium und Histologie sind häufig auch Entfernung von Lymphknoten im Bereich des Beckens und der Bauchschlagader, eventuell auch der bindegewebigen Aufhängung der Gebärmutter erforderlich.
Im Anschluss an die Operation werden bei höheren Stadien und/oder bei bösartigeren Tumoren Strahlen- und/oder Chemotherapie empfohlen.
→ Gebärmutterhalskarzinom
Das Zervixkarzinom wird zumeist durch eine Infektion mit HP-Viren ausgelöst. Die Früherkennung erfolgt mit dem PAP- und HPV-Abstrich, ergänzt durch die sogenannte Kolposkopie, bei der der Gebärmutterhals mit einer Lupe untersucht wird.
In der operativen Therapie der Vor- und Frühstadien ist zumeist eine Konisation ausreichend, wobei bei Frühstadien und abgeschlossener Familienplanung die Gebärmutterentfernung sicherer ist. Bei Einbruch in die Lymphgefäße wird zusätzlich die Entfernung der Lymphknoten im kleinen Becken empfohlen. Bei höheren Stadien bis Stadium IIB wird die radikale Gebärmutterentfernung mit Entfernung der Lymphknoten im kleinen Becken und entlang der Bauchschlagader empfohlen. Bei Befall der Lymphknoten und fortgeschritteneren Tumoren ist die kombinierte Strahlen-/Chemotherapie die Therapie der Wahl.
Bei Frauen mit bestehendem Kinderwunsch kann bei Tumoren unter 2 cm eine fertilitätserhaltende Operation erwogen werden.