BRUST-
OPERATIONEN
Etwa 80 % aller Operationen werden heute bereits brusterhaltend durchgeführt!Univ. doz. dr. michael medl
rund 80% der OPerationen sind bereits brusterhaltend
Brusterhaltende Operation
Der Wunsch nach einer brusterhaltenden Operation ist natürlich verständlich. Diesem kann auch nachgegangen werden, wenn der bösartige Tumor in der Brust nicht zu groß ist und ein Zugriff möglich ist. Dabei wird lediglich der Knoten bzw. das befallene Gewebe mit ausreichendem Sicherheitsabstand im Gesunden entfernt. Um ein erneutes Auftreten von Brustkrebs zu verhindern, ist im Anschluss eine Strahlentherapie obligatorisch.
→ Wächterlymphknoten (Sentinel-Technik)
Der Wächterlymphknoten ist der erste Lymphknoten, der dem Brustkrebsgewebe nachgeschaltet ist und sich in der Achselhöhle befindet. Früher hat man immer das gesamte Lymphdrüsengewebe aus der Achsel entfernt. Heute weiß man, dass mit einer 98% Wahrscheinlichkeit keine anderen Lymphknoten befallen sind, wenn der Wächterlymphknoten tumorfrei ist. Mittels Farbstoff oder Technetium werden 1-3 Wächterlymphknoten markiert, operativ entnommen und sofort untersucht. Sofern dies notwendig ist, werden sofort weitere Lymphknoten aus der Achselhöhle entfernt.
→ Radikale Brustoperation (Mastektomie)
Bis vor einigen Jahren hat man bei Brustkrebs immer die ganze Brust entfernt. Heute ist diese Radikaloperation nur unter bestimmten Umständen, z. Bsp. wenn der Tumor zu groß ist, notwendig. Das bedeutet aber nicht, dass Betroffene in Zukunft ohne Brust leben müssen. In diesen Fällen ist es möglich, die Brust zu entfernen und gleichzeitig (einzeitig) oder nach abgeschlossener Therapie (zweizeitig) mittels plastisch chirurgischen Verfahren wieder aufzubauen. Ein ausführliches Gespräch mit dem Arzt des Vertrauens ist hier sehr empfehlenswert.
→ Brustwiederherstellung
Das Entfernen einer Brust stellt ein schwerwiegendes Ereignis für jede Frau dar. Daher besteht in fast allen Fällen der Wunsch nach einer Brustrekonstruktion. Dies lässt sich entweder gleich nach der Brustentfernung oder einige Monate, ja sogar Jahre danach durchführen.
Dafür werden entweder Prothesen aus Kunststoff (Kochsalzlösung oder Silikon) oder körpereigenes Gewebe aus dem Rücken oder dem Bauch verwendet. Den Zeitpunkt bestimmt die Patientin nach einem ausführlichen Beratungsgespräch mit ihrem Arzt.
→ Was sind die Vor- und Nachteile von Silikonimplantaten?
Da das mit Silikon gefüllte Implantat von der Konsistenz her der natürlichen Brust sehr ähnlich ist, wird dieses wesentlich häufiger verwendet. Kommt es zu einem Riss der Implantatmembran, wird die austretende Flüssigkeit vom Körper resorbiert. Die Patientin spürt ein leichtes Ziehen in der Brust. Das
beschädigte Brustimplantat wird dann entweder entfernt oder durch ein neues ersetzt. Die Haltbarkeit dieser Implantate ist zeitlich begrenzt. Das Risiko einer Membranruptur erhöht sich deutlich nach etwa 10 Jahren. Nach einer Strahlentherapie ist die Rekonstruktion der Brust mittels Silikonimplantaten nicht empfehlenswert, da es häufig zu Wundheilungsstörungen kommt.
→ Was kostet eine Brustwiederherstellung?
Die Kosten für eine Brustrekonstruktion übernimmt in der Regel der Sozialversicherungsträger, die Bewilligung sollte vor der Operation eingeholt werden.